Aktuelles
Patentiertes Verfahren zur Diagnostik der Depression
Im Rahmen des diesjährigen "Welttag des geistigen Eigentums", welches im Zeichen der Frauen stand, stellte das Deutsche Patent und Markenamt zusammen mit dem Patentinformationszentrum Magdeburg verschiedene Erfinderinnen, Designerinnen und Markeninhaberinnen vor.
Die Diplom-Oecotrophologin Isabel Heidemann, die Hörakustik-Meisterinnen Nora Beiermann und Sandy Reß und die Diplom-Ingenieuron und Diplom-Mathematikerin Laila Ghaoui berichten in dem Artikel von ihren Projekten, die alle ebenfalls angemeldete Schutzrechte haben.
Laila Gbaoui, Medizintechnikerin an der OVGU, forscht an der Analyse und Charakterisierung von psychiatrischen Erkrankungen und mentalem Stress. Sie entwickelt ein neues nicht-invasives Diagnoseverfahren für die Depression. Daran beteiligt sind auch Kolleginnen und Kollegen unserer Arbeitsgruppe "Medizinische Systeme" unter der Leitung von Professor Christoph Hoeschen in Kooperation mit dem medizinischen Team von Professor Thomas Frodl, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der OVGU und Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik RWTH Aachen.
Aktuell vermisst man in der Psychiatrie richtige quantitative Biomarker, die klare Diagnose für psychiatrische Störungen zulassen. Im Gegensatz zu dem herkömmlichen Interview-basierenden Diagnoseverfahren beruht das neue Verfahren auf der Identifizierung und Quantifizierung von riesigen Datensätzen chemischer Teilchen in der ausgeatmeten Luft. Weiterhin ist das aktuelle Diagnoseverfahren kostengünstig und besonders einfach bei Kindern und älteren sowie multimorbiden Patientinnen und Patienten anzuwenden. Die Analyse der chemischen Teilchen in der ausgeatmeten Luft hat sich in den letzten Jahren als vielversprechende Methode für die Identifikation von Biomarkern zur Diagnose und Überwachung verschiedener metabolischer Krankheiten, Krebs, Asthma und so weiter bewährt.
Die Besonderheit an diesem Forschungsgebiet ist der Brückenschlag zwischen Künstlicher Intelligenz (KI) und Psychiatrie, der neue Horizonte für die computergestützte (digitalisierte) Psychiatrie in Aussicht stellt. Die Analyse der chemischen Big Data mit den verschiedenen Algorithmen der KI könnte helfen, neue quantitative Biomarker für die Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Verlaufserfassung und Vorbeugung von rezidivierenden psychiatrischen Episoden zu extrahieren. So könnten Behandlungen durch KI bestimmt, optimiert und damit auch personalisiert werden. Und dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass über 350 Millionen Menschen weltweit von psychischen Krankheiten betroffen sind und die Prävalenz in Deutschland und weltweit steigt.
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Prof. Dr. Christoph Hoeschen ist zum Sprecher für europäische Strahlenschutzforschung gewählt worden
Prof. Dr. Christoph Hoeschen ist zum Sprecher der Dachorganisation der europäischen Plattformen für Strahlenschutzforschung gewählt worden. Das Konsortium hat sich u. a. zum Ziel gesetzt, die Integration und Effizienz der europäischen Forschung und Entwicklung im Bereich des Strahlenschutzes zum besseren Schutz der Menschen (Bevölkerung, Patienten und Arbeitnehmer) und der Umwelt voranzutreiben. Es setzt sich aber u. a. auch für den Erhalt und Ausbau der europäischen Forschungskapazitäten, die Förderung der wissenschaftlichen Aus- und Weiterbildung und der wichtigsten Forschungsinfrastrukturen auf dem Gebiet des Strahlenschutzes sowie die internationale Zusammenarbeit ein.
Neues Forschungsprojekt zur Metrologie von Nanomedizin (MetrINo) gefördert
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass das Projekt 22HLT04/h03-MetrINO-Metrologie für innovative Nanotherapeutika, an dem wir als Partner beteiligt sind, von EURAMET im Rahmen der Aufforderung zur Europäischen Partnerschaft für Messtechnik 2022 zur Förderung ausgewählt wurde.
MetrINo reagiert auf den unmittelbaren messtechnischen Bedarf der Industrie, der Aufsichtsbehörden und der politischen Entscheidungsträger an der Entwicklung und Validierung rückführbarer Messmethoden und Referenzmaterialien für die Bewertung der kritischen Qualitätsmerkmale von Nanotherapeutika. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf klinischen Formulierungen, einschließlich synthetischer Nanopartikel auf Lipidbasis und Metalloxid-Nanopartikeln, die für die lokale Krebsbehandlung, Gentherapie, Impfstoffe (COVID-19) oder als Kontrastmittel verwendet werden. Es werden Referenzmaterialien entwickelt und für die Messkontrolle verwendet. MetrINo wird rückverfolgbare Methoden zur Messung der physikalischen Eigenschaften von Nanopartikeln, der Biotransformation in biologischen Medien sowie Methoden zu ihrer Identifizierung und Quantifizierung in Zellen und Geweben entwickeln und validieren.
Das Projekt wird vom LNE, Laboratoire national de métrologie et d'essais, koordiniert. Das internationale Konsortium, an dem 10 Länder beteiligt sind, besteht aus 10 nationalen Messinstituten oder benannten Instituten (LNE, BAM, PTB, RISE, SMD, TUBITAK, INRIM, LGC, NPL, NRC), dem Verband ETPN Nanomedicine; 3 Forschungs- und Technologieorganisationen (SINTEF, EMPA, CEA), 3 akademische Partner (UPv, OVGU, UGent), 1 Krankenhaus (OGSA), 2 pharmazeutische Unternehmen (NanoPET, NanoBiotix) und 1 KMU (Curadigm), die wichtige Experten auf dem Gebiet der Nanomedizin sind. MetrINo wird außerdem von mehr als 20 internationalen Akteuren unterstützt.